MERCREDI 30 MAI 2007 | FREITAG, 30. MAI 2007
Foto: Grand méchant loup | Böser Wolf
Vier Böser-Wolf-Reporter - Alina, Anastasia, David und Sidney - haben dem Schüler-Länderspiel Deutschland-Frankreich von der Pressetribüne des Olympiastadions aus beigewohnt.
• Eine Reportage über die Geschichte des Olympia-Stadions ist anschließend zu lesen.
Quatre reporters du Grand méchant loup - Alina, Anastasia, David und Sidney - ont pu assister au match opposant les équipes nationales allemande et française de moins de 16 ans devant plus de 30 000 spectateurs !
Ils nous racontent leurs impressions et ont pu de plus interviewer les entraîneurs des deux équipes.
DFB U-16 Auswahl schlägt Frankreich mit 1:0
von David
In einem nicht sehr aktionsreichen Spiel gewann die U-16-Auswahl von Deutschland gegen die von Frankreich mit 1:0. Im Olympiastadion von Berlin waren 31.257 Zuschauer dabei (normalerweise sind es bei solchen Spielen 2.000 bis 3.000 Zuschauer), darunter fast nur Kinder. Für uns war es das erste Spiel, außer bei Sidney, der schon ein paar Spiel angeguckt hatte.
Foto: Grand méchant loup | Böser Wolf
Die Nationalhymnen kamen nicht wie bei der WM von einer Platte, sondern wurden von einem Orchester gespielt. Der Nachteil war, das man nicht so gut hören konnte. Das 1:0 fiel schon bei der in der 4. Minute durch Felix Kroos nach einer Eingabe von Patrick Hermann. Sonst vergaben die Franzosen in der zweiten Halbzeit eine gute Chance.
Der Schiedsrichter verteilte drei gelbe in einem nicht immer fairen Spiel. Durch den Sieg bleibt die deutsche Elf in der zu Ende gegangenen Saison ungeschlagen. Sie gewann zehn Spiele bei einem Untentschieden.
Le match en résumé / Einige Daten zum Spiel:
Deutschland U16 - Frankreich U16 1:0 (1:0)
But / Tor: Kroos (4.).
Spectateurs / Zuschauer: 31.527
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Nach dem Spiel konnten Sidney und David in den Katakomben des Olympiastadions (sie waren nicht leicht zu finden!) mit dem deutschen Trainer Jörg Daniel sprechen:
Foto: Grand méchant loup | Böser Wolf
Sie haben das Talent dazu...
Ein Gespräch der Bösen Wölfe mit Jörg Daniel, DFB-Trainer der U16
Haben Sie sich über das Spiel gefreut?
Aber klar. Ich glaube, jeder Fußballer freut sich nach dem Spiel, das er gewonnen hat. Wir waren in einem tollen Stadium mit vielen Zuschauern.
Haben Sie mehr erwartet?
Nein, ich war damit zufrieden, weil ich wusste, dass die Franzosen auch eine richtig gute Mannschaft haben, und dass es schwer wurde, sie zu schlagen.
Spielen Sie zum ersten Mal gegen Frankreich?
Diese Mannschaft ja. Wir haben schon gegen sechs oder sieben Nationen gespielt, aber Frankreich war nicht dabei. Das ist das erste Mal.
Waren Sie früher auch Fußballspieler?
Das war ich ja. Das ist aber schon lange her.
Wo haben Sie gespielt?
Bei Fortuna Düsseldorf in der Bundesliga.
Glauben Sie, dass viele Ihrer Spieler in ein paar Jahren auch in der Bundesliga spielen werden?
Das hoffe ich, aber das weiß man jetzt nicht. Sie haben das Talent dazu, aber ob sie das werden, das wird sich mit der Zeit zeigen.
Haben Sie einen Spieler oder mehrere, die besonders gut sind?
Wie gesagt, alle sind sehr gut, ich möchte jetzt keinen Einzelnen hervorheben, sie müssen auch viel lernen, da sie erst 16 Jahre alt sind. Sie müssen sich noch anstrengen, um richtig gut zu werden.
Werden Sie diese Mannschaft auch nächstes Jahr trainieren?
Ich trainiere die Mannschaften immer drei Jahre lang. Ich habe sie jetzt schon seit zwei Jahren, also trainiere ich sie noch ein Jahr. Und dann übernimmt sie ein Kollege von mir und hat sie auch drei Jahre lang, und ich fange wieder mit einer neuen Runde an.
Haben Sie schon ein Verein einmal trainiert?
Nein, habe ich nicht, ich war immer so ein Verbandstrainer.
Sind Sie stolz darauf?
Ja, das macht Spaß, wenn man hier ganz junge Fußballspieler sieht, und später werden sie in der Bundesliga sein, das macht Spaß.
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David und Sidney haben auch mit Nationaltrainer Francis Smerecki gesprochen, hier auf Französisch
L'entraîneur des U16,
Francis Smerecki, s'est prêté également aux questions des reporters du Grand méchant loup, David et Sidney :
Foto: Grand méchant loup | Böser Wolf
Il faut savoir accepter ce type de défaite...
Une interview des grands méchants loups
Vous n’êtes pas déçu de la défaite ?
Si, parce qu’on méritait le match nul. On a encaissé ce but rapidement au début du match. Mais voilà, il faut savoir accepter ce type de défaite.
Est-ce que toute votre équipe est triste aussi ?
Oui, parce que pour la majorité, c’étaient des joueurs qui venaient pour la première fois avec moi. Donc ils auraient bien voulu commencer par autre chose qu’une défaite. Mais l’équipe d’Allemagne est une belle équipe. Ils avaient déjà gagné le tournoi de Montaigu qui s’est déroulé en France. Ce qui veut dire qu’on a encore à travailler.
Est-ce que tous les joueurs d’aujourd’hui vont devenir professionnels dans quelques années ?
Oui, je pense qu’ils seront en majorité professionnels. A quel niveau, je ne sais pas. Quelques-uns seront au niveau international. Et puis une majorité sera en Ligue 1, la première division française. Le restant sera en ligue 2, qui est l’antichambre de la L1 et pourrront avec du travail espérer rejoindre la L1.
Est-ce que vous croyez qu’il y a un talent comme Zidane ou Henry ?
Il est encore trop tôt pour le dire mais j’ai deux trois joueurs qui pourraient, s’ils continuent à travailler, naturellement, pouvoir espérer jouer en équipe de France.
Est-ce que vous avez un stade pour vous à Paris ou à Bordeaux ?
Non, nous n’avons pas de stade attitré. L’équipe de France a son stade, le stade de France, à Paris, mais nous ne jouons jamais sur le même terrain. On va dans toutes les villes de France qui veulent bien nous accueillir. C’est suivant l’organisation et suivant les nations que l’on rencontre.
Comment les joueurs font-ils avec l’école ?
Il y a des écoles privées. Pendant qu’ils ne sont pas en cours, ils ont des devoirs à faire. L’année prochaine il y aura sans doute un professeur particulier qui fera les voyages avec nous. Et de toute façon, lorsqu’ils rentrent, ils ont des cours de rattrapage le soir.
Vous jouez aussi en dehors de l’Europe ?
Non, on reste généralement en Europe. Sauf lorsqu’on va participer aux phases finales, pour moins de 17 ans, ou moins de 19 ans. Là, on essaie de faire un match de préparation à l’extérieur de l’Europe.
C’est le premier match que vous avez disputé en Allemagne ?
C’est la première fois qu’on jouait en Allemagne et que l’on rencontrait l’Allemagne dans cette année de moins de 16 ans.
Vous pensez qu’en Allemagne on joue plus dans des clubs qu’en France ?
Les organisations se ressemblent un petit peu. En France, on est bien structuré, ça marche bien.
Est-ce qu’il y a un pays avec lequel vous auriez un rapport privilégié ?
Non. Ça fait un an qu’on a commencé avec les rencontres internationales, on a fait une douzaine de matchs cette année.
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Merci aux deux entraîneurs, Francis Smerecki et Jörg Daniel !
Danke schön an die beiden Trainer, Jörg Daniel und Francis Smerecki
sowie an Niels Barnhofer, Pressesprecher beim DFB, für seine freundliche Hilfe!
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Das Berliner Olympiastadion
von Constantin Sträter, Montessori- Oberschule aus Potsdam
Foto: Privat
Als im Juli 2000 FIFA-Präsident Joseph Blatter bekannt gab, dass Deutschland im Sommer 2006 die Weltmeisterschaft ausrichten würde, begann neben all den Vorfreuden und Jubelgeschreien auch ein großer Boom um neue und moderne Stadien. Ehemalige „Kampfbahnen“ und Stadien, die den Vorgaben der FIFA und den Ansprüchen der DFB-Funktionäre eh nicht mehr entsprachen, wurden durch neue, multifunktionelle und moderne Arenen ersetzt. Viele Architekten und Firmen bewarben sich mit eigenen Vorschlägen, 8 davon bekamen die Zuschläge für 12 Arenen. Eine davon ist die Gruppe „Gerkan, Marg & Partner“, kurz „gmp“. Sie entwarfen die Pläne für den Umbau des Berliner Olympiastadions, in dem am 09.07.2006 das große Finale der 18. Fußballweltmeisterschaft stattfinden sollte. Aber auch ein Stadion, das die „Ansetzung“ für das Endspiel verdient hat. Nicht nur, weil es in der Hauptstadt liegt oder seinen alten Namen behalten hat, was ja bei fast all den anderen Stadien in der Bundesliga nicht mehr der Fall war. Nein, vor allem die Mischung aus einem massigen Rundbau und einem fast schwerelos wirkenden Abschluss, dem Dach, aus alt und neu machen das Stadion zu etwas ganz besonderem. Es ist eines der ganz wenigen WM-Stadien mit Tradition.
Foto: Privat
Die Vor- und Baugeschichte des Stadions
Das Olympiastadion liegt im Westen Berlins, entfernt vom Reichstag, Fernsehturm, Potsdamer Platz.
Dort wo heute das Osttor neben dem Olympiastadion steht, wurde 1909 eine Pferderennbahn von 2 400 Metern Länge erbaut. Von 1912 bis 1913 baute der Architekt Otto March in Höhe dieser Rennbahn ein Sportstadion. Name: Deutsches Stadion. Dazu gehörten eine Renn- und Lauf- sowie eine Schwimmbahn. An diesem Ort sollten die Olympischen Spiele von 1916 stattfinden. Deutschland bekam den Zuschlag, doch durch den 1.Weltkrieg wurden die Spiele abgesagt. Nach dem 1.Weltkrieg probierte es Deutschland noch mal, 1936 sollten dann in Berlin die Wettkämpfe ausgetragen werden. Diesmal mit einem Stadion, dass 100.000 Leute fassen konnte. Es war damals das weltgrößte Stadion.
1931 gab es die Zusage vom Olympischen Komitee. Es war ein politisches Symbol. Deutschland sollte jetzt wieder in die Weltgemeinschaft integriert werden, nach dem es die Hauptschuld am 1. Weltkrieg getragen hatte. Das Stadion wollte der jetzige Architekt Werner March, Sohn von Otto March, ursprünglich ganz aus Beton bauen. Doch Adolf Hitler, der neue Machthaber seit 1933, fand dies zu wenig beeindruckend. Anstatt dessen wurde die Sportstätte mit Naturstein, Muschelkalk und Granit verkleidet, was das Stadion noch schwerer und massiger wirken ließ.
Ebenfalls von 1934 bis 1936 wurde das Schwimmstadion errichtet, wieder von Werner March. Es hat einen 10-Meter hohen Sprungturm und umfasst 6.500 Zuschauer. Für die Schwimmweltmeisterschaft von 1978 wurde es zeitgerecht eingerichtet und hatte Platz für 18.500 Zuschauer, aufgrund von 36 Holztribünen. Heute ist es ein Freibad mit 3 Becken.
Die Olympiade von 1936
Im richtigen Olympiastadion ragte damals noch mehr als heute ein „Balkon“ ins Stadion hinein: Es war Hitlers Platz, die Führerloge. Von dort aus wollte er die Sieger der Wettkämpfe persönlich begrüßen. Als jedoch klar wurde, dass am 1.Wettkampftag zwei schwarze Amerikaner im Hochsprung siegen würden, verließ Hitler vorzeitig das Stadion und empfing in einem Innenraum des Stadions von da an nur noch deutsche Sportler.
Mit diesen Spielen wollte sich Deutschland als friedliches Land präsentieren, doch 3 Jahre später löste Hitler den 2.Weltkrieg aus. Im Krieg wurde das Stadion leicht beschädigt. Nach Kriegsende wurde mit den Aufräumarbeiten begonnen und Schäden behoben und das Stadion wurde wieder in Betrieb genommen.
Foto: Privat
Das moderne Olympiastadion
Von 2000 bis 2004 dauerte der Umbau der Sportstätte. Am 31.07.2004 fand die Eröffnungsfeier vom neuen Berliner Olympiastadion statt.
In der Haupttribüne, oberhalb der ehemaligen Führerloge, befinden sich die Pressetribüne und die Sky-Boxes. Dort sind zu 1/3 Securitys und zu 2/3 Mieter der Logen untergebracht. Das Olympiastadion verfügt über ca. 75 000 Zuschauer. Das Stadion wurde in einer Mulde gebaut und beim Umbau ab 2001 noch mal um 2,44 Meter gesenkt, was dazu führt, dass die Zuschauer nur relativ wenig nach oben laufen müssen, um weit nach unten auf das Geschehen schauen zu können. Dadurch wurde Platz für 1 600 neue Plätze und man ist näher am Geschehen. Trotzdem beträgt der Abstand von der letzten Reihe bis zum Rand des Fußballplatzes 96 Meter. Der Fußballrasen befindet sich in der Mitte des Stadions, darum ist eine (einmalig in der Welt) blaue Tartanbahn mit Wurf- und Sprunganlagen. Blau deshalb, weil Hertha BSC, hier regelmäßig seine Heimspiele austrägt und die Vereinsfarben Blau und Weiß hat. Unter der Ehrentribüne befindet sich der Eingang zum Platz für die Sportler. Auf der einen Seite des Stadions ist ein 25-Meter Einschnitt, das Marathontor, eingegrenzt von 2 Marathontürmen. Wenn man vom Stadion aus durch das Marathontor guckt, kann man das Maifeld und den wiedererbauten, 76-Meter hohen Glockenturm sehen. Im Dach des Stadions wurden Scheinwerfer und Lautsprechanlagen eingebaut, so dass keine großen Anlagen dafür nötig waren. Das Dach wird von 25 Stahlträgern getragen und besteht vor allem aus Stahl und Glas. Kaum zu glauben, dass dieses luftige Dach mehr als 3500 Tonnen schwer ist!
Foto: Privat
Die Nutzung des Olympiastadions
Die Fußballweltmeisterschaft 2006 war der Höhepunkt des modernisierten Olympiastadions. Im Normalbetrieb finden hier neben den Heimspielen von Hertha BSC jährlich das Pokalfinale oder auch das ISTAF- Turnier in der Leichtathletik statt. Doch es ist auch als Austragungsort für Konzerte, Kirchentage und sogar zum Theater genutzt worden. 1996 war der Papst hier. Einer der beiden Anzeigetafeln ist mit 140 Quadratmeter die größte Europas.
Oft haben Nationalsozialisten den symbolischen Vergleich im Stadion zwischen Sport, Sieg und Krieg gesucht, bei Figuren oder ähnlichem. Bemerkenswert, dass das stark von der Hitler-Architektur geprägten Stadion durch eine zeitgemäße Modernisierung und ein „befreiendes“ und offenes Dach wieder wett gemacht wurde. Ein Stadion, dass es verdient, Austragungsort eines Weltmeisterschaftsfinales zu sein, bei einem Turnier mit dem Motto „Die Welt zu Gast bei Freunden“.
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