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Weihnachten vor 100 Jahren

französische Weihnachtskarte vor dem Ersten Weltkrieg

Weihnachten vor dem Krieg

Propaganda Weihnachtskarte

Weihnachten während des Krieges

Weihnachten vor dem Ersten Weltkrieg

Weihnachten am Kamin

Das Weihnachtsfest war schon vor 100 Jahren nicht nur ein religiöses Fest, sondern vor allem ein Familienfest.
Wie es gefeiert wurde, hing natürlich vom Einkommen der Eltern ab. Damals war der Unterschied zwischen reichen und armen Leuten viel größer als jetzt.

Der Besuch eines Weihnachtsmarkts und der Weihnachtsmesse, das Aufstellen der Krippe und eines geschmückten Weihnachtsbaums, Geschenke sowie ein besonderes Weihnachtsessen gehörten für viele zu den Bestandteilen eines traditionellen Weihnachtsfestes.

Der Besuch eines Weihnachtsmarkts stellte damals etwas ganz Besonderes dar. Oft war der Weg dorthin weit und zu Fuß durch Schnee zu bewältigen. Duster war es auch. Straßenbeleuchtungen auf dem Land und in kleinen Städten waren noch nicht soweit verbreitet. Doch der lange Weg lohnte sich: Die vielen Lichter,die bunten Stände mit handwerklichen Gegenständen und die Karussells waren für die Kinder - und die Erwachsenen - von damals ein echtes Erlebnis.
Weihnachten bei armen Menschen

Weihnachten bei reichen Menschen sah nicht so viel anders aus als heute in vielen Familien: Es gab üppiges Essen, viele Geschenke, darunter teures Spielzeug wie Puppenhäuser, Porzellanpuppen, Kaufläden, Eisenbahnen, Dampfmaschinen und viele Bücher.

Bei ärmeren Leuten wurden praktische Dinge geschenkt. Statt Spielsachen bekamen die meisten Kinder Socken, Handschuhe oder ein paar neue Schuhe, manchmal auch etwas für die Schule wie Bücher oder Stifte. Es gab auch viel Selbstgemachtes: neue Kleider für die Puppe, ein selbstgeschnitztes Kleinspielzeug aus Holz...

Als etwas ganz Außergewöhnliches galten Apfelsinen. Manchmal war es das einzige Geschenk, das ein Kind bekam.
Für Weihnachten sparten arme Familien oft für ein gutes Essen.

Ganz wenige Menschen besaßen ein Telefon. Es wurde zu Weihnachten und Neujahr viel Post verschickt.


französische Weihnachtskarte     französische Weihnachtskarte vor 100 Jahren     französische Weihnachtskarte vor 100 Jahren

Französische Weihnachts- und Neujahrspost vor dem Krieg

Weihnachten während des Krieges

Weihnachten bei den Soldaten

Am Anfang des Krieges, im August 1914, sagte man den Soldaten (egal ob sie aus Deutschland, Frankreich oder von anderswo kamen) „Bis Weihnachten seid ihr wieder zu Hause“. Dass der Krieg vier lange Jahre dauern würde, vermutete niemand.

Am 24. Dezember 1914 und an den folgenden Tagen kam es zu einem nicht erlaubten, aber geduldeten Waffenstillstand. Er fand an einigen Abschnitten der Westfront statt, wo es vor allem zwischen Deutschen und Schotten, aber auch mit Franzosen zu spontanen Verbrüderungen kam. Sie sangen gemeinsam, spielten Fußball und tauschten Kleinigkeiten wie Süßigkeiten und Tabak.
Zu dem Thema gibt es einen Film, Frohe Weihnachten, mit dem Schauspieler Daniel Brühl. Die Bösen Wölfe haben mit ihm darüber gesprochen. Mehr dazu >>>

 

Propaganda Weihnachtskarte vor 100 Jahren    Propaganda Weihnachtskarte vor 100 Jahren    Propaganda Weihnachtskarte vor 100 Jahren

Weihnachts- und Neujahrpost von Soldaten nach Hause geschickt

In den folgenden Kriegsjahren gab es zu Weihnachten keinen Waffenstillstand mehr. Weihnachten 1915 versuchten zwar Truppen, das Geschehen des Vorjahres zu wiederholen, es wurde jedoch von den Befehlshabern nicht mehr geduldet. Ab 1916 haben die hohen Verluste auf beiden Seiten zu verstärkten Hassgefühlen geführt. An Verbrüderung war nicht mehr zu denken.
Die Soldaten versuchten, so weit es ging, ein wenig Weihnachten zu feiern. Auf Briefe und Pakete freuten sie sich besonders, vor allem, wenn diese warme Wäsche und Lebensmittel von zu Hause enthielten.

Offiziere mit Katzen WeihnachtenWeihnachten vor 100 Jahren, im Krieg

Weihnachten 1916: Deutsche Soldaten in Slonim (Weißrussland) und französische Offiziere in Verdun

Weihnachten in der Familie vor 100 Jahren

Schon Weihnachten 1915 waren Grundlebensmittel wie Brot, Butter und Kartoffeln knapp. Auch zum Heizen gab es nicht viel Kohle. Frauen bekamen Rezeptvorschläge, um Reste und Abfall wiederzuverwenden. Diese Situation sollte sich in den nächsten Jahren noch deutlich verschärfen.
Weihnachtskarte vor 100 Jahren, im Krieg

Um Weihnachten etwas normal zu gestalten, sparten viele Frauen die wenigen Lebensmittel auf, die sie noch hatten. Um überhaupt etwas schenken zu können, wurde häufig altes Spielzeug neugestrichen, und aus alten Stoffen wurden neue Kleider genäht.

Viele vermissten ihre Angehörigen, die gefallen oder verletzt waren. Sie hatten Angst um die geliebten Menschen an der Front.


Selbstgebastelte Karten von den Kleingeschwistern des Soldaten Wolf Panzer >>>

Text: Schülerredaktion Böser Wolf
Zeichnungen: Gaïa
Postkarten aus Frankreich: Familie Sinoquet
Postkarten und Foto aus Deutschland: Familie Weerts
Foto Französische Offiziere: Le Miroir >N°165-21 janv.1917
Selbstgebastelte Karten: © Museum für Kommunikation Berlin
Infos: Landesarchiv RheinlandPfalz Weihnachten 1915 | Claus.Peter Gross: 1871-1918 Verliebt, verlobt,verheiratet...
© Grand méchant loup |November 2014