Die Mahlzeiten in Frankreich im Unterschied zu Deutschland
Das Frühstück in Frankreich ist immer süß und nicht so reichhaltig wie bei uns: Ein Croissant, ein Keks oder ein Marmeladenbrot, vielleicht ein paar Cornflakes, Hauptsache es geht schnell. Typisch für Frankreich ist, dass man seinen Kakao oder Milchkaffee aus einer kleinen Schüssel (ein "Bol") trinkt.
Da die Mittagspausen in Frankreich länger sind als in Deutschland, ist auch das Mittagessen reichhaltiger: Es besteht aus drei oder vier Gängen: Vorspeise, Hauptspeise, Käse und /oder Nachtisch oder Obst.
Das Goûter ist in Frankreich sehr verbreitet. Man trinkt einen Saft, Milch oder Kakao und ißt Kekse, Kuchen oder Schokocroissant. Das geschieht in der Regel zwischen 16-16:30 Uhr, wenn die Kinder von der Schule zurückkommen. Deshalb wird er auch „quatre-heure“ (4 Uhr) genannt.
In Frankreich wird auch abends immer warm gegessen. Das Abendessen ist meist zwar leichter als das Mittagsessen, man hat aber mehr Zeit und bleibt deshalb länger bei Tisch.
Weil die Schule in Frankreich später beginnt, als in Deutschland, frühstücken die Schüler meist zwischen 7:30 und 8 Uhr.
Man lernt, zu festen Zeiten zu essen. In vielen Schulen ist es sogar verboten, die Pausen dafür zu nutzen. In vielen Schulen ist es sogar verboten in den Pausen zu essen.
Die Mittagspause in der Schule dauert von 11:30 - 13:30, oder von 12 bis 14 Uhr, also zwei Stunden! Da hat man genug Zeit, um in Ruhe in die Kantine zu gehen.
Willst du noch mehr über Schulkantinen in Frankreich erfahren?
Das Abendessen in Frankreich beginnt später als in Deutschland, nämlich erst gegen 20 Uhr.
Frankreich ist für seine gute Küche bekannt. Nicht umsonst gibt es die Redewendung "Essen wie Gott in Frankreich".
Viele französische Spezialitäten kann man inzwischen auch in Deutschland finden, denkt nur an Croissants, an Crêpes und Camembert. Generell essen die Franzosen sehr viel Käse und es gibt über 400 verschiedene Sorten.
Willst du noch mehr über typisches Essen in Frankreich erfahren?
Frankreich ist auch für seinen Wein bekannt und tatsächlich steht bei den Franzosen zu den Mahlzeiten oft auch eine Flasche Wein auf dem Tisch. Ansonsten trinkt man stilles Wasser, es wird in einer Karaffe serviert und ist überall kostenlos: im Restaurant, in der Schulkantine. Saft zum Essen ist in Frankreich eher außergewöhnlich.
Willst du noch mehr über typische Getränke in Frankreich erfahren?
Auch in Frankreich hat jede Region ihre eigenen Spezialitäten. Man kann jedoch generell feststellen, dass im Norden Frankreichs eher Butter verwendet wird, während in den südlichen Regionen viel mit Olivenöl gekocht wird.
Meist liegt zu jeder warmen Mahlzeit auch ein Baguette auf dem Tisch, von dem sich jeder etwas abbrechen kann. Französisches Baguette ist wirklich lecker! So viele Brotsorten, wie in Deutschland, gibt es in Frankreich jedoch nicht.
Alkohol kann man in Frankreich ab 18 Jahren kaufen.
In Frankreich steht das Glas mittig vor der Person über dem Teller, die Gabel liegt links und Messer und Suppenlöffel rechts neben dem Teller. Der kleine Löffel für den Nachtisch liegt am oberen Tellerrand.
Imbissbuden, wie wir sie aus Deutschland kennen, sind in Frankreich nicht sehr verbreitet. Nur im Norden findet man sogenannte "baraques à frites" (Pommesbuden).
Auf vielen Märkten aber findet man Stände, an denen Merguez verkauft werden, lecker gewürzte gegrillte Würstchen oder Andouillettes, deftige Würstchen aus Schweinedarm.
Oft gibt es auch Panini, Sandwichs, die frisch getoastet werden, bevor man sie bekommt.
Genau wie in Deutschland kann man aber auch einzelne Stücke Pizza kaufen oder sich eine Kleinigkeit in einer Bäckerei holen. Oder ein Crêpe!
Eine Tradition, die wir in Deutschland nicht kennen, ist der Apéritif, es ist nicht nur ein Getränk, sondern wie ein Imbiß: Man trifft sich (geplant oder spontan) mit Freunden abends vor dem Essen, man sitzt beisammen, trinkt einen alkoholischen Apéritif (für die Kinder gibt alkoholfreie Getränke) und isst schon mal ein paar kleine Appetitanreger, Oliven, Erdnüsse, aber auch Snacks, kleine Sandwiches oder Minipizza...
Manchmal isst man so viele Häppchen und so lange beim Apéritif, dass man gar keinen Hunger mehr für das eigentliche Abendessen hat!
Wozu kann man Baguette essen? Die verschiedenen Formen des berühmten französischen Brotes >
Französische Spezialitäten: Süßes >
Französische Spezialitäten: Herzhaftes >
Was isst man in Frankreich, Raclette? Fondue? Gratin? Wie und wann isst man, zu welchen Uhrzeiten? Wie Franzosen so essen und die Unterschiede zu Deutschland
Die Mahlzeiten in Deutschland im Unterschied zu Frankreich
In Deutschland legen viele Leute großen Wert auf ein ausgewogenes Frühstück: Vollkornbrot, etwas Obst. Ob süß oder herzhaft, in Deutschland ist das Frühstück vielfältig: Marmelade, Honig, Wurst, Käse, Müsli, Toast, Brötchen, gekochte Eier.
Die Mahlzeiten in Deutschland dauern nicht so lange wie in Frankreich. Da es oft nur einen Gang gibt, ist man schnell fertig. In Deutschland isst man oft auch Kleinigkeiten zwischen den Mahlzeiten, einen Apfel, einen Müsliriegel oder ein Butterbrot.
Unter der Woche frühstücken die Deutschen meist zwischen 6:30 und 7:30, sie essen gegen 13 Uhr zu Mittag. Es ist also eine lange Zeit zwischen Frühstück und Mittagessen. Zum Glück gibt es die Butterbrote für den kleinen Hunger zwischendurch. Zwischen 18 Uhr und 19 Uhr gibt es Abendessen.
Deutschland ist bekannt für sein Brot. Besucher staunen oft über die vielen Variationen: Vollkornbrot, Weißbrot, Roggenbrot, Landbrot, Dreikornbrot, Schwarzbrot... und nicht zu vergessen die vielen verschiedenen Brötchen!
Kein Wunder isst man nirgends in Europa so viel Brot wie in Deutschland.
Deutschland ist auch bekannt für seine verschiedenen Wurstwaren, die es vor allem zum Abendbrot, aber auch zum Frühstück gibt. Aber auch für seine Würste!
Wie in anderen Ländern auch, gibt es in Deutschland je nach Region ganz verschiedene Spezialitäten: Weißwurst in Bayern, Spätzle und Maultaschen in Schwaben, Fischbrötchen im Norden..
Guten Aufschnitt und Würstchen gibt es jedoch überall in Deutschland.
Im Gegensatz zu Frankreich trinken die Deutschen viel Sprudel und Saft. Die bei uns so beliebte 'Schorle' kennen die Franzosen nicht.
In Deutschland trinkt man auch mehr Kaffee und Tee als in Frankreich.
Bier kann man in Deutschland ab 16 trinken, alle anderen alkoholischen Getränke sind ab 18 Jahren erlaubt.
Wenn man in Deutschland den Tisch deckt, liegen Messer und Gabel neben dem Teller, das Glas stellt man darüber auf die rechte Seite. Oft bekommt man erst mit dem Nactisch einen kleinen Löffel.
Überall in Deutschland gibt es Imbissbuden für den kleinen Hunger zwischendurch. Man kann Hot Dogs, Pommes, belegte Brötchen, und Frikadellen kaufen, v.a. in großen Städten auch Döner oder Falafel. Je nach Region kann das Angebot variieren: Leberkäswecken (kurz: LKW) im Süden und Fischbrötchen im Norden.
Eine Tradition in Deutschland, die es in Frankreich so nicht gibt:
Auch die deutsche Kaffee-und-Kuchen-Tradition ist für Touristen etwas Besonderes. Für die Deutschen jedoch ist die Schwarzwälder Kirschtorte oder ein gedeckter Apfelkuchen am Sonntag wohl kaum wegzudenken. Eine schöne Tradition!
(hier auf Französisch für unsere französischsprachigen Freunde): On invite des amis ou la famille à manger des gâteaux le week-end, surtout le dimanche vers 15h. Le gâteau servi dépend de la saison. En hiver, il y a souvent du gâteau au fromage blanc (der Käsekuchen). En été, on prépare des gâteaux aux fruits.
Es gibt nicht nur Unterschiede zwischen dem französischen und dem deutschen Essen: Deutsche und Franzosen beeinflussten sich auch. 1685, als ca. 20.000 Hugenotten nach Preußen kamen, das heißt auch Berlin und Brandenburg, wurden neue Gemüsearten wie Blumenkohl, Spargel, grüne Erbsen und Bohnen, Gurken und Blattsalat eingeführt. Seitdem werden im Berliner Umland angebaut und gegessen! Frikassee, Ragout fin, Buletten und Rouladen kennt inzwischen jeder Berliner.
Willst du mehr über die Hugenotten in Deutschland erfahren?Text: die Kinderredaktion der Bösen Wölfe
Zeichnung: Alice, Alina, Chloe, Emil, Emmanuelle und Jean-Victor
Text und Zeichnung © Grand méchant loup | Böser Wolf