Sind Sie im wahren Leben auch die echte Mutter der Kinder?
Nein, im wahren Leben habe ich eine Tochter, die in Berlin lebt und keine Filme dreht.
Wollten Sie als Kind schon Schauspielerin werden?
Ja, unbedingt.
In welchem Alter haben Sie angefangen Filme zu drehen?
Mit 22, im letzten Jahr der Schauspielschule.
Hat es Ihnen Spaß gemacht, die Serie „Tiere bis unters Dach“ zu drehen?
Ja, natürlich. Das hat man ja sonst nie: so eine schöne Gegend, Kinder und Tiere. Ich habe zum Beispiel einem Waschbär die Hand geschüttelt. Ich habe einem Elefant mit dem Rüssel Guten Tag gesagt und habe gesehen, wie er immer zum Essensbus gegangen ist und sich etwas zu essen geholt hat. Das ist großartig. So nah kommt man ja an die Tiere selten heran. Unsere Kinder sind entzückend und die Gegend ist wunderschön. Also besser kann man es bei der Arbeit nicht haben.
Drehen Sie vor allem Kinderfilme?
Nein, das war meine erste Kinderserie. Sonst drehe ich eher so schwierigere Filme für Erwachsene.
Was haben Sie von den Kindern gelernt, die mit Ihnen gedreht haben?
Nicht alles so ernst zu nehmen. Die Kinder, die zum Drehen kommen, für die ist das ja nicht wirklich Arbeit. Sonst dürften sie das ja nicht machen. Kinderarbeit ist ja zum Glück verboten. Sie gehen dahin und haben einfach nur Spaß. Für uns Schauspieler ist das doch Beruf, Ernst und meistens schwierig. Mit Kindern kann man gut lernen, dass es nicht schwierig sein muss und es in erster Linie Spaß machen kann.
Muss man, wenn man mit Kindern arbeitet, mehr Pausen machen?
Ja, auf jeden Fall. Wenn wir Erwachsene einen Film ohne Kinder drehen, dann haben wir richtig lange Arbeitstage und das ist manchmal echt hart. Mit den Kindern ist es für uns deswegen auch so angenehm, weil viel mehr Pausen gemacht werden müssen, damit die Kinder spielen können. Und weil man nicht 18 Stunden drehen kann, sondern nur 10. Und so hat man nie diese ewig langen, harten Arbeitstage.
Haben Sie noch Kontakt zu den Kindern aus dem Film?
Ja. Wir sehen uns schon nächstes Jahr wahrscheinlich sogar wieder.
Haben Sie schon oft mit Tieren gedreht?
Mit Tieren habe ich vorher schon einiges gemacht. Auch mit Lamas und Alpakas. Ich habe zum Beispiel einen Film gedreht, der im Zoo spielte. Da hatten wir aus England hervorragend trainierte Pinguine, die alles gemacht haben, was man wollte.
Sind Sie eine erfolgreiche Schauspielerin?
Meine Tochter hat einmal eine Fernsehgala angeguckt und gesagt: „Mami, so richtig berühmt bist du ja nicht, weil du da ja nicht drin bist.“ Ich glaube, ich bin insofern eine erfolgreiche Schauspielerin, weil ich inzwischen seit fast 20 Jahren von dem Beruf leben kann, was auch nicht alle können. Aber ich bin keine berühmte Schauspielerin, die auf die Straße geht und die jeder erkennt.
Interview von Alica, Alice, Coralie, Clara, Emil und Jean-Victor
Zeichnungen von Clara und Coralie
Text und Zeichnungen © Böser Wolf
Foto: © SWR/Maria Wiesle
Ein Interview mit
Floriane Daniel, die
in der ARD-Serien "Tiere bis unters Dach" die Mutter, Annette Hansen,
spielt.