chance² (chance two) bedeutet „Schüler nutzen Chancen, Schüler geben Chancen“. Schüler aus Berlin helfen also Schülern aus ärmeren Ländern. Dieses Projekt gibt es seit dem Sommer 2006 und wird von Schülerfirmen unterstützt. Im Moment sind es insgesamt elf mit durchschnittlich zehn Schülern. Sie spenden für arme Kinder einen Teil des Geldes, das sie erwirtschaftet haben. Sie machen dieses Projekt mit World Vision Deutschland e.V. zusammen, das ist eine Organisation, die sich um Kinder in der Welt sorgt. Und Frau Birgit Biere, die wir interviewt haben, ist für chance² zuständig beim Netzwerk der Berliner Schülerfirmen.

 

Vietnam

Die Idee kam von einer Schülerin. Sie hatte in der U-Bahn große Plakate von einem Kinderhilfswerk gesehen, das für Spenden für Kinder in Vietnam warb. Diese Schülerin suchte andere Schüler aus ihrer Schülerfirma, die auch bereit waren, etwas zu spenden. Und so fing das alles an.

Das Projekt wird in Ho-Chi-Minh-Stadt, eine recht große Stadt in Vietnam, durchgeführt. Das frühere Saigon ist zweimal so groß wie Berlin, (mit heute 6 bis 7 Millionen Einwohnern) und liegt im Süden des Landes. Da kommen ganz viele Menschen aus den Dörfern hin, und sie finden nicht immer gleich eine Wohnung. Deshalb ist ein Slumgebiet entstanden, wo die Leute oft keinen Strom, kein Wasser oder keine Toilette zu Hause haben.

 

Vietnam gehört nicht mehr zu den ärmsten Ländern in der Welt. Es hat 78 Millionen Einwohner, aber ein Drittel der Landbevölkerung lebt noch unter ganz schlechten Lebensverhältnissen. Schulen in Vietnam brauchen Schulmaterial wie Papier, Stifte, Bücher usw. Auch wenn 97% der Kinder in die Schule gehen, ist sie dennoch zu teuer für die armen Familien, denn die Schulen verlangen Schulgeld.

Deshalb sorgt das Projekt chance² dafür, fünf Grundschulen eines Slumgebiets von Ho-Chi-Minh-Stadt auszustatten. Die verschiedenen Klassen erhalten Bänke und Tische, Spiele, Tafeln, Poster usw. sowie moderne Unterrichtsmaterialen. Die Klassenräume werden renoviert und die Lehrer weitergebildet. Es dauert aber lange, bis so viel Geld zusammenkommt.

 

Was können wir tun?

Man kann nur Geld spenden, weil der Aufwand, Kleidung, Schulhefte oder Stifte zu sammeln und sie dann nach Asien zu bringen, sich nicht lohnt. Es kostet viel zu viel Geld an Verwaltung, an Schiffstransport, und das Material ist sowieso dort
viel billiger. Die Mindestspende beträgt 10 € pro Monat. Darunter lohnt es sich nicht wegen der Verwaltungskosten. Wir konnten erst mal nicht erfahren, was 1 € dort wert ist, ob man sich damit einen Tag lang ernähren oder was man damit für
die Schule kaufen kann. So haben wir im Internet recherchiert. Im Durchschnitt verdient ein Arbeiter um die 40 € pro Monat. Also bedeutet eine Spende von 10 € schon viel Geld.

Schüler oder Schülerfirmen können sich zusammentun, um die Spenden regelmäßig zusammenzubekommen. Denn die Schülerfirmen müssen jeden Monat das Geld aufbringen, auch in den Ferienzeiten, wo sie nichts verdienen. Je mehr sich also zusammentun, desto einfacher ist es.

 

Kontakt

Es ist mit der Hilfsorganisation World Vision so vereinbart, dass es Berichte gibt, in denen beschrieben wird, was mit dem Geld gemacht wurde. Auch die Schüler aus Vietnam werden aus ihrer Sicht schreiben und berichten. Zum Beispiel „Ich habe jetzt Stifte zum Malen“, sie schreiben auch, was sich für siepersönlich verbessert hat, usw. So werden die Schülerfirmen von den Lehrern und Schülern erfahren, was mit dem Geld passiert, was damit erreicht worden ist. Die Schüler sprechen und schreiben natürlich auf Vietnamesisch, aber World Vision hat Übersetzer, die es dann auf Deutsch übersetzen. Wir vom Grand méchant loup möchten auch auf unsere Art helfen. Deshalb schreiben wir einen Artikel über chance² und hoffen, dass auch andereSchülerfirmen oder Schüler Lust bekommen, mitzumachen. Schön wäre auch, wenn jemand unseren Artikel auf Vietnamesisch übersetzen könnte, damit die Kinder dort sehen, dass man anderswo auch an sie denkt.

Pour plus d'informations, contacter

Birgit Biere: biere@chancetwo.de

 

chance²: Berliner Schüler helfen Schülern aus Vietnam