Ergebnisse WM

Daegu 2011

 

Mit dreimal Gold, dreimal Silber und einmal Bronze können sich die deutschen Athleten bei der Leichtathletik-WM in Daegu sehen lassen.

Für den Speerwerfer Matthias de Zordo, den Kugelstoßer David Storl und den Diskuswerfer Robert Harting gab es Gold.

Die Werfer und Werferinnen waren überhaupt stark in Daegu, Nadine Müller (Diskus) und Betty Heidler (Hammer) holten jeweils Silber. Das half Deutschland dazu, den 5. Platz einzunehmen, dank auch Martina Strutz (Stabhochsprung/Silber) und Jennifer Oeser (Siebenkampf/Bronze).

Anders die Franzosen: Auf europäischer Ebene sind sie stärker als die deutschen Athleten. Weltweit haben sie mit vier Medaillen (18. Platz) vor allem in anderen Disziplinen wie Sprint ihre Stärke gezeigt. Insgesamt haben sie sich aber nicht behaupten können.

----------------------------

Robert Harting verteidigt erfolgreich seinen Titel – Positive Überraschungen auf deutscher Seite

Die Voraussetzungen waren dieses Jahr zwar anders, dennoch sprang dasselbe Ergebnis raus. Trotz höllischer Schmerzen am Knie schaffte es Robert Harting erneut, Weltmeister im Diskuswerfen zu werden, und das sehr weit von seiner Heimatstadt Berlin.


Es folgte dasselbe Szenario nach dem letzten Wurf wie 2009 bei der WM in Berlin: er zerriss sich vor Freude sein Trikot. Am Abend (Ortszeit) ertönte dann zum ersten Mal die deutsche Nationalhymne, was wahrscheinlich ein seltenes Vorkommnis der diesjährigen Weltmeisterschaft bleiben wird, die Chancen auf andere Goldmedaillen sind (leider) gering.


Martina Strutz scheiterte gestern nur knapp an diesem Ziel. Die Stabhochspringerin übertraf alle Vorstellungen und sprang über 4,80 m – mit dieser Höhe wäre sie vor zwei Jahren problemlos Weltmeisterin geworden. Der frühere Star Jelena Issinbajewa, die in den letzten Jahren fast jeden Titel bekam, ist nur noch ein Schatten ihrer selbst. Sie wurde sechste.


Siebenkämpferin Jennifer Oeser konnte ihre gute Leistungen der letzten beiden Jahren bestätigen, sie schloss den Wettkampf auf dem dritten Platz ab. Somit ist Deutschland derzeit vierter im Medaillenspiegel, es wird schwer sein, diese gute Platzierung verteidigen zu können.

----------------------------

Robert Harting erneut Weltmeister

Die Bösen Wölfe hatten den Diskuswerfer bei der letzten Leichtathletik-WM in Berlin interviewt: "Dafür bin ich hier und schwitze ich mich jeden Tag zu Tode."

 

Zum Interview >>>

 

----------------------------

Usain Bolt beim Finale des 100-Meter-Sprints disqualifiziert

Incredibile! Der Kommentar eines italienischen Sportreporters fasst das gestrige Ereignis in einem Wort zusammen: unglaublich! Die gesamte Leichtathletikwelt war baff, als kurz nach dem Startschuss ein weiterer Knall folgte, der signalisierte, dass ein Fehlstart stattfand. Dieses Jahr wurde eine neue Regel eingeführt. Jeder Athlet, der zu früh mit dem Rennen beginnt, wird mit der Disqualifikation bestraft.


Usain Bolt wusste gleich Bescheid und zog sofort sein Trikot aus, als hätte er schon jahrelange Erfahrung mit Fehlstarts gehabt. Somit fand das Finale der diesjährigen Leichtathletik-WM in Daegu, Südkorea, ohne Usain Bolt statt – unfassbar. Die Wettbüros der ganzen Welt haben mit großer Wahrscheinlichkeit viel Geld eingesackt, die mutigen Zocker, die sich trauten, gegen Bolt zu setzen, erlebten sicherlich einen angenehmen Tag. Für die sieben übriggebliebenen Sprinter kam es zu einer Situation, die sie sich nicht einmal in ihren verrücktesten Träumen vorgestellt hatten. Darunter waren zwei Franzosen: mit 21 Jahren ist Christophe Lemaitre schon in den Annalen der Leichtathletik eingetragen, er ist nämlich der erste weiße Sprinter, der die 100 Meter in weniger als zehn Sekunden bewältigt hat (und somit der beste europäische 100-Meter-Sprinter seit Armin Hary, dem deutschen Olympiasieger aus dem Jahr... 1960!). Letztes Jahr gewann Lemaitre drei Goldmedaillen in Barcelona anlässlich der Europameisterschaft. Jimmy Vicauts Anwesenheit im Finale war dagegen eher überraschend, er nahm dieses Jahr noch an der Junioren-Weltmeisterschaft teil. Leider erwischte Lemaitre einen schlechten Start, er schaffte es auf Platz vier, er wäre zu mehr fähig gewesen, er hätte eine Medaille verdient. Vicaut konnte mit seinem sechsten Platz überaus zufrieden sein.


Am dritten September findet das 200-Meter-Finale statt. Die Teilnehmer werden bis auf wenige Ausnahmen dieselben sein. Lemaitre ist in dieser Disziplin allerdings ein bisschen schwächer als bei dem anderen Wettkampf. Usain Bolt jedenfalls wird Gold holen müssen, wenn er dies schafft, ist er seinem Ziel näher. Ob er dann eine Legende ist, werden andere beurteilen müssen.

Text: David

Zeichungen: Sidney, David,

Zeichnungen & Text © Böser Wolf e.V. - August 2011 | www.boeser-wolf.schule