Französische Kinderpost an die Front

 

Die Kinderredaktion der Bösen Wölfe kommentiert:

Marcelle (rechts) schreibt ihrem Vater zum Namenstag. Schön ist, dass die Postkarte ein Foto von ihr zeigt. Es ist gleich persönlicher. Man sieht, wie regelmäßig und sauber die Schrift ist, fast wie in einem Kinderbuch. Und obwohl die Karte mit Tinte geschrieben worden ist, gibt es keinen Tintenklecks. Die Kinder tragen die gleichen Kleider, Mädchen wie Jungen. Vielleicht sind das Schulkittel.

 

Übersetzung: Allerliebster Papa,
da du uns leider nicht besuchen darfst, wollen wir Dir mit dieser Karte sagen, wie lieb wir Dich haben und dass wir immer an Dich denken. Wir schicken Dir auch viele Küsse von Opa und Mama und hoffen, dass Dich der Gedanke an uns bei allen Gefahren schützt und bald wieder zu uns zurückführt. Tausend Küsse für Dich, lieber Papa, von Deinen lieben Kindern, die voller Vertrauen auf Dich warten.
Etiennette, Suzanne, Maurice, Marguerite und Albert Monel

Die Kinderredaktion der Bösen Wölfe kommentiert:

Es ist sehr traurig, diese fünf kleinen Kinder zu sehen, die ohne den Vater aufwachsen. Man sieht im Text, wie der Vater ihnen fehlt. So eine Karte muss dem Vater große Freude bereitet haben. Er erhielt nicht nur ein Foto seiner Kinder, sondern auch einen schönen Liebesbeweis. Er hat bestimmt geweint oder war sehr berührt.

Die Soldaten mussten töten und wussten nicht, ob sie selber überleben werden. Aber so eine Karte bringt Energie und stärkt die Lust am Leben. Man weiß, man wird zu Hause erwartet. Man hat ein Ziel.

Die Karte sieht sehr abgenutzt aus. Bestimmt hat der Vater die Karte immer bei sich getragen und sie oft angeguckt. Post zu bekommen war für die Soldaten wichtig.

 

Kommentare: Kinderredaktion Grand méchant loup

Bilder samt Text: Collectif Fusion (Danke an Dominique)

@ Grand méchant loup | Böser Wolf