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Leben im Ersten Weltkrieg: Eine Zeitreise im Jugend Museum in Berlin

 

 

Das Jugend Museum in Berlin-Schöneberg hat für die Kinder eine spannende Zeitreise vorbereitet. Unsere Reporter konnten in die Haut der Kinder vor 100 Jahren schlüpfen.

 

Das Jugend Museum befindet sich in einer wunderschönen alten Villa, in der die Geschichte der Stadt Berlin auf 3 Etagen ausgestellt ist.

Das Gebäude

Diese sogenannte „Millionenvilla“ ist schon über 125 Jahre alt. Die ersten Besitzer, Familie Hewald, haben ihr Ackerland an die Eisenbahn verkauft, als Schöneberg vom Dorf zur Stadt heranwuchs, wodurch diese Familie sehr reich geworden ist! Nach dem Zweiten Weltkrieg befand sich in dieser Villa ein amerikanischer Jugendclub, der später umgebaut wurde und dem Schulamt diente. Seit 1995 hat hier das Jugend Museum seinen Sitz.

 

Die Besichtigung

Im Keller des Museums erwarteten uns 27 gelbe Kisten, die Dinge aus der Zeit vor 100 Jahren enthielten. Mit allen Gegenständen durfte  gespielt werden. Was für ein tolles Museum!

 

Interessant für uns war, womit die Kinder vor 100 Jahren gespielt haben. Erstaunlich, wie wenig sich seitdem geändert hat.

 

Das Spielzeug

Genau wie heute haben Mädchen und Jungs damals mit unterschiedlichen Sachen gespielt. Das beliebteste Mädchenspielzeug war die „Großmutter“unserer Barbie-Puppe, die Porzellanpuppe. Ebenfalls sehr beliebt war ein Minibackofen für zukünftige perfekte Hausfrauen. Ältere Mädchen haben Poesiealben geführt, in die sie selbst Sinnsprüche geschrieben haben. Man hat auch sämtliche Freundinnen gebeten, etwas ins eigene Poesiealbum zu schreiben.

 

 





Die Jungs haben oft mit Autos gespielt. Mit kleinen Zinnsoldaten stellten sie gerne die Schlachten nach, von denen sie im Geschichtsunterricht gehört haben.

 

Leider hatte nicht jedes Kind so eine bunte Kindheit. Kinder aus armen Familien hatten zwar nur einfache Holzspielzeuge, aber eine grenzenlose Fantasie zur Verfügung!

 

 

 

 

 

Alltägliche Geräte

Das altmodische Telefon, das eher einem Vogelhäuschen als einem gegenwärtigen Telefon ähnelt, hat uns allen sehr gefallen.



Heutzutage hat fast jeder Mensch ein Handy und ist dadurch Tag und Nacht erreichbar. Für uns ist es schwer vorstellbar, dass es nicht immer so war. Das Telefon wurde erst 1870 erfunden und nur wenige konnten es sich damals leisten. Briefe zu verschicken war die einzige Möglichkeit, um mit den Freunden in Kontakt zu bleiben!

 

 

 

Die Sammlung der alten Staubsauger war interessant! Am Anfang wussten wir gar nicht, was für komische Gegenstände das waren, vielleicht kleine Raumschiffe oder Rollkoffer? Als wir schließlich erfahren haben, dass es Staubsauger waren, waren wir alle erstaunt.

 

 

 

 

 

 In der Druckerei

Nach der Besichtigung konnten wir uns ein Motiv aussuchen und dieses auf einer historischen Druckmaschine drucken. Erst haben wir das Bild auf ein Blatt Papier gezeichnet und dann mit Hilfe eines Blaupapiers auf eine Linoleumplatte übertragen. Mit einem speziellen Schnitzmesser haben wir danach die Konturen unserer Bilder ausgeschnitten. Dabei musste man aufpassen, dass man sich nicht verletzt!

Die fertigen Linoleumplatten wurden dann mit schwarzer Farbe bestrichen und in die Druckmaschine eingelegt. Um diese alte Maschine in Bewegung zu setzen, musste man viel Kraft haben.

 

Dieser Ausflug war für uns sehr interessant. Dadurch konnten wir sehen, dass der Alltag vor 100 Jahren nicht unbedingt einfach war. Die alltäglichen Gegenstände waren aus unserer heutigen Sicht nicht sehr praktisch: eine Porzellanpuppe, bei der man beim Spielen aufpassen musste, dass sie nicht zerbrach, oder ein Telefon, das sich nicht jeder leisten konnte. Eine spannende Zeitreise, aber wir sind froh, dass wir im 21. Jahrhundert leben.

 


Text: Annisa, Chloé, Jeanne, Julienne und Gaïa

Fotos : Emilia

Danke an Ilse für das Korrekturlesen!

Text, Zeichnungen und Fotos : © Böser Wolf - Oktober 2013