Ein Interview mit Enya Elstner, 12 Jahre alt, die in der ARD-Serien "Tiere bis unters Dach" die Tochter Greta Hansen spielt.

 

 

 

Ist das dein erster Fernsehfilm?

Ich habe vorher noch nie so etwas gemacht, und das war auch mein erstes Casting.

Wann wurde die Serie gedreht, und wie lange dauerten

die Dreharbeiten?

Die erste Staffel hat von Herbst 2008 bis Herbst 2009 gedauert. Das waren 13 Folgen, die wir hauptsächlich in

den Ferien gedreht haben. Für eine Folge brauchten wir

ungefähr eine Woche.

Wie lange arbeitest du an einem Drehtag?

Das ist unterschiedlich. Wenn ich einen relativ vollen Tag habe, dann werde ich morgens abgeholt und am Nachmittag oder am frühen Abend wieder nach Hause oder ins Hotel gebracht.

Wie oft dreht man eine Szene?

Wenn man eine lange Szene mit sehr vielen Schauspielern hat, dann dauert das sehr lange. Man muss die Szene immer wieder spielen. Wenn sich auch noch einer verspricht, dann ist das schon ein bisschen anstrengend. Für eine Szene, die vielleicht ein bis zwei Seiten lang ist, dauert das ein bis zwei Stunden.

Musst du viele Texte lernen?

Ja, viel Text ist das schon. Aber es geht. Man baut sich auch so kleine Eselsbrücken.

Musst du bei den Dreharbeiten auch manchmal improvisieren?

Da gibt es ein schönes Beispiel: Wir haben an einem Berg gedreht, und es war überall Schnee und Schneematsch. Ein Junge und ich mussten von einem Hang herunterlaufen. Ich bin aber total ausgerutscht und lag dann auf dem Boden. Also habe ich meine Arme ausgestreckt und gesagt „Kannst du mich mal eben hoch ziehen?“ Das haben sie dann wirklich im Film behalten.

Hast du viel beim Drehen gelernt?

Da lernt man schon sehr viel, und man entwickelt sich auch weiter. Man kriegt auch ein paar Tipps von den erwachsenen Schauspielern.

Hast du selbst ein Haustier?

Ja, ich habe zwei Hunde, zwei Wellensittiche und ein Zwergkaninchen.

Musstest du mit Tieren arbeiten, vor denen du Angst hast?

Ich habe vor keinem Tier richtig Angst. Vor Schlangen hat man schon ein bisschen Respekt. Aber unsere Schlange war total harmlos und langweilig, weil sie die ganze Zeit nur in ihrem Terrarium gehockt hat.

Wurde die Serie tatsächlich im Schwarzwald gedreht?

Ja, und zwar in der Nähe von Freiburg im Glottertal. Das ist wirklich so typisch Landleben dort und auch total schön.

Hast du noch Kontakt zu den anderen Kindern?

Mit meiner kleinen Film-Schwester schreibe ich mir Briefe. Mit den anderen Filmfreunden schreibe ich mir über das Internet.

Freizeit / Schule

Hast du überhaupt noch Freizeit?

Wir drehen hauptsächlich in den Ferien und natürlich hab ich, wenn ich einen langen Drehtag habe, nicht so viel Freizeit. Aber sonst spiele ich Klavier, ich lese gerne, mache Ballett, treffe mich mit meinen Freunden und gehe shoppen.

Hast du noch Zeit, deine Hausaufgaben zu machen?

Ich muss die natürlich nachholen. Eine Freundin schickt mir die Hausaufgaben dann immer per E-Mail und die muss ich dann auch noch machen.

Geld, Ruhm und Zukunft

Verdient ihr viel Geld?

(Lachen) Also es geht. Ich kann nicht sagen, dass ich dadurch sehr reich geworden bin. Man verdient natürlich auch Geld, aber es ist nicht so super viel wie bei den Hollywood-Schauspielern.

Darfst du das schon ausgeben?

Meine Eltern haben das meiste Geld auf ein Konto gelegt, dass ich erst ab meinem 18. Geburtstag kriege, damit ich studieren oder mir ein Auto kaufen kann. Aber na klar, gönne ich mir auch ein bisschen etwas davon.

Was ist das für ein Gefühl, sich im Fernsehen zu sehen?

Das ist komisch. Man ist stolz, weil alles zu drehen natürlich auch anstrengend war. Ich habe im Film eine kleine Schwester und auf sie bin ich auch stolz, weil sie das echt gut gemacht hat.

Und willst du später auch Schauspielerin werden?

Manchmal möchte ich Schauspielerin werden und manchmal nicht. Das interessiert mich schon alles sehr, was mit Film zu tun hat. Manchmal will ich auch Kamerafrau, Regisseurin oder Maskenbildnerin werden.

Bist du schon berühmt, und wirst du darauf angesprochen?

Ich werde eigentlich nicht so darauf angesprochen, weil es ja noch niemand gesehen hat. Berühmt bin ich noch nicht.

Wie haben deine Klassenkameraden reagiert, als sie erfahren haben, dass du einen Film drehen wirst?

Das war so: Meine Freundinnen haben sich total für mich gefreut. Es gibt aber auch so ein paar Mädchen in der Klasse, die neidisch sind, die auch hinter meinem Rücken lästern, die dann auch die ganze Zeit sagen, du seist ja so eingebildet geworden. Und die muss man eben ignorieren.

Merci!

 

Interview von Alice, Alica, Coralie, Clara, Emil und Jean-Victor

Zeichnungen von Dana, Alice, Alica und Chloé

Text und Zeichnungen © Böser Wolf

Foto: © SWR/Maria Wiesle