Aber wo wir schon mal hier sind, haben wir zunächst noch ein paar Fragen an
die Studenten:
Was kann man hier lernen?
Also man lernt im Grunde all das, was man später im Beruf als Redakteur oder Journalist braucht. Das bedeutet, dass man lernt, wie man Texte schreibt, wie man Radio und Fernsehen macht. Auch wie man Internetseiten einrichtet, wird hier gelehrt, genauso wie das Fotografieren.
Journalisten fragen Journalisten: hier die Studenten der Schule ->
Habt ihr einen Stundenplan, wie in jeder Schule?
Also bei uns ist das ein bisschen anders. Normalerweise hat man in der Schule jede Woche aufs Neue zur gleichen Zeit die gleichen Fächer, z.B. montags um 9 Uhr Mathe und um 10 Uhr Deutsch. Aber wir haben keine richtigen Fächer, sondern machen abwechselnd verschiedene Aktivitäten. Und das dann manchmal einen halben Tag lang oder auch für eine ganze Woche. Zum Beispiel drei Tage lang Nachrichten schreiben und dann zwei Tage lang einen Kommentar schreiben, einen Tag Presse schreiben und so geht das dann immer weiter. Und wir haben immer andere Lehrer. Aber bei uns gibt es genau wie in der Schule Pausen und manchmal sogar hitzefrei.
Bekommt ihr auch Noten?
Wir nicht. Bei uns ist das umgekehrt. Nach dem Unterricht haben wir das Recht, unsere Lehrer zu bewerten. Die sind dann immer ganz ängstlich und wundern sich, was sie für eine Note von uns bekommen werden.
Ist die Schule schwer?
Das Schwierigste ist, an dieser Schule angenommen
zu werden. Weil sich viele Leute bewerben, um hier-
her zu kommen, aber nicht so viele hierher dürfen
wie sie möchten. Wenn man dann aber erst einmal
hier ist, ist es nicht mehr so schwer, weil es keine
Noten und keine Prüfungen gibt. Trotzdem haben
wir, sofort nachdem wir hier angekommen sind, in
alle Zimmer Sofas gestellt, weil es doch manchmal
so anstrengend ist, dass wir uns ausruhen müssen.
Könnt ihr uns erzählen, wie eine Woche bei euch aussieht?
Das ist schwierig, weil wir ja , wie bereits gesagt, nie die gleiche Woche haben. Generell kann man sagen, dass wir jeden Morgen um neun Uhr anfangen und bis sechs Uhr abends bleiben. Und manchmal kommen abends noch Gäste zu uns , wie ihr zum Beispiel, die uns Fragen stellen. Insofern kann man das nicht so sagen, wie eine normale Woche aussieht.
Müsst ihr viel schreiben?
Im Gegensatz zu den meisten Unis machen wir im Prinzip jeden Tag etwas Praktisches. Wenn ihr später einmal zur Uni geht, werdet ihr merken, dass man da ganz viel zuhört, ganz viel aufschreibt und dann aber ganz viel wieder vergisst. Hier ist es aber so, dass man wirklich jeden Tag etwas schreiben muss, das in der Gruppe besprochen wird und dann überlegen wir uns zusammen, wie man es besser machen könnte.
Ihr habt großes Glück hier, weil ihr viele elektronischen Sachen habt und dann die Sofas... in unserer Schule gibt es so was nicht.
Ja, das brauchen wir ja auch, weil wir während des Unterrichts häufig Texte schreiben müssen, die wir ausdrucken und dann abgeben müssen. Wenn nicht jeder einen Computer hätte, ginge das ja gar nicht. Dafür habt ihr bestimmt Schultische!
Wenn man hier fertig ist, kann man dann schneller eine Arbeit finden?
Das hoffen wir alle. Das weiß leider keiner.
-> und einen Kicker gibt es auch in der Schule!
Wenn man eine Zeitung macht, worauf muss man achten?
Da gibt es ziemlich viele verschiedene Aspekte, die man beachten muss.
Es ist sehr wichtig, dass man sich überlegt, für wen man den Text schreibt und ob das Thema interessant ist. Wenn ich etwas für euch schreiben würde, würde ich das anders machen, als wenn ich es für irgendwelche sechzigjährigen Opis schreiben würde. Man muss versuchen so zu schreiben, dass auch komplizierte Sachverhalte für jedermann verständlich werden. Dann sollte man darauf achten, dass man keine Fehler macht und dass der Text schön anzugucken ist.
Möchten sie uns eine Frage stellen? oder auch viele...
Ihr nehmt uns jetzt auf und dann wird das ein Interview?
Ja, und das kommt auf unsere Website.
Und habt ihr heute noch jemanden interviewt?
Ja, zwei Mitarbeiter vom Stern, und von GEOlino.
Wir mussten extra früh aufstehen, um sieben, und dann den Zug nach Hamburg nehmen.
Aber heute geht’s zurück nach Berlin.
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Interview: André, Johannes, Sidney und David
© Grand méchant loup, www.mechant-loup.schule.de
Danke an Sana Ramme für das Abschreiben des Interviews und die Umsetzung im Internet
Im Gegensatz zur Uni ist die 18-
monatige Ausbildung hier sehr praxis-orientiert. Die Studenten müssen die Ausbildung nicht bezahlen, sondern erhalten von der Schule ca. 750 Euro als „Taschengeld“ - wenn sie zu den 20 Besten gehören, die aufgenommen werden!
Die Henri-Nannen-Schule ist eine Fachschule, in der Journalisten ausgebildet werden. Die Schule wurde 1979 gegründet und trägt seit 1983 den Namen des STERN-Gründers Henri Nannen.
Ein Besuch der Bösen Wölfe in der