La Ruche, eine außergewöhnliche Schule in Frankreich
Ein bisschen Geschichte
Die Schule "La Ruche" - was auf Deutsch soviel wie "der Bienenstock“ bedeutet - wurde 1904 von Sébastien Faure in Rambouillet gegründet (75 km westlich von Paris) und war rund vierzig armen Kindern und Waisenkindern ein Zuhause. Die Lehrer arbeiteten alle ehrenamtlich, d.h. sie unterrichteten unentgeltlich.
Die Kinder lernten, selbständig zu werden und entdeckten vieles selbst. Die Kinder lernten früh, selbständig zu werden, da sie vieles selbst machen mussten. Es gab keine Ranglisten, keine Strafen und keine körperliche Züchtigung.
Die Schule konnte sich dank der von den Schülern veranstalteten Aufführungen und der während des jährlichen Schulfests verkauften Postkarten selbst finanzieren.
Es war keine gewöhnliche Schule.
Die Schüler verpflichteten sich, bis zu ihrem 16. Lebensjahr an der Schule zu bleiben. Ab dem 12. Lebensjahr verbrachten die Schüler einen Teil des Tages im Unterricht und den Rest in der Werkstatt oder auf dem Feld. Mit 15 endete der Unterricht und sie arbeiteten ganztägig. Abends gab es Diskussionen und Lesungen.
Schule und Arbeit waren nicht getrennt. Die Werkstätten waren Ausbildungszentren. La Ruche war für ihre Druckerei, ihren Honig und ihre Landbauprodukte bekannt.
Leider musste die Schule 1917 wegen der Beschränkungen, die der Erste Weltkrieg mit sich gebracht hatte, schließen. Es gab nicht mehr genügend Betreuer, die sich um die Werkstätten kümmern konnten. Und da die Versammlungsfreiheit Anfang des Krieges aufgehoben wurde, durfte der Direktor keine Vorträge mehr abhalten. Diese Vorträge brachten das meiste Geld ein, das die Schule für ihr Bestehen benötigte.
Unsere Kommentare
Wenn man sich die Schüler genau anschaut, stellt man fest, dass sich bis heute bei den Mädchen und bei den Jungen kaum etwas geändert hat. Die Frisuren sind die gleichen, die Gesichter auch, und sogar die Haltung beim Sitzen ist gleich geblieben. Die Kleider der Mädchen sind vielleicht etwas dunkel und altmodisch, aber doch nicht so sehr. Bei den Jungen ist es genauso. Abgesehen von denen, die schwarze Kittel tragen, würden sie heutzutage auf der Straße nicht auffallen. Die Lehrerin ist die einzige, die eine altmodische Frisur hat und altmodisch gekleidet ist.
Der Unterrichtsraum
Was uns am meisten beeindruckt, sind die schönen Bilder an den Wänden. Wenn wir unser Klassenzimmer dekorieren, kommen höchstens Plakate unserer Referate an die Wand. Ansonsten gibt es an den Wänden unseres Gymnasiums auch viele Graffiti. Man sieht, dass die Schüler ihre Schule früher mehr achteten/respektierten. Sie hatten große Schulbänke; das finden wir schön.
Damals hatten sie schon Musikunterricht, man sieht ein Mädchen am Klavier.
Das Internat
Die Schlafräume
Das ist der Schlafraum der Mädchen. Er ist schön dekoriert, mit Bildern von Wölfen oder Hunden. Es sieht wie ein Kinderzimmer aus, dadurch hat es etwas Persönliches. Die Betten sind auch schön. Es gab zwar nur wenig Platz und jeder hatte nur ein Bett und einen Stuhl, aber es war trotzdem gemütlich. Es gab bestimmt Schränke in den Fluren.
Die Waschbecken
Ein Badezimmer ohne Wasserhahn und ohne Wasserleitung kann einem schon ziemlich merkwürdig vorkommen. Die Kinder wuschen sich mit ein bisschen Wasser aus der Schüssel. Wir können uns schwer vorstellen, ohne Dusche und ohne Warmwasser zu leben!
Wir finden es gut, dass ihnen beigebracht wurde, sich an gewisse Hygieneregeln zu halten.
An der Wand über den Schüsseln konnte man folgendes lesen:
"Bürstet und kämmt eure Haare sorgfältig" und "Wascht euch häufig, und wascht den ganzen Körper". Das war zu dieser Zeit nicht selbstverständlich.
Draußen
Fußball spielen
Mädchen und Jungen spielten zusammen. Man sieht, dass es eine moderne Schule war, denn die Kinder waren normalerweise getrennt und Mädchen spielten noch kein Fußball. Sie hatten kein Fußballfeld und der Ball sieht größer aus.
Der Garten
Ab 12 Jahren arbeiteten die Schüler im Garten. Wir finden es gut, so konkrete Dinge zu lernen, und vor allem nicht die ganze Zeit im Unterricht zu sitzen.
Und es ist auch schön zu sehen, wie das Gemüse, das wir essen, wächst oder wie man Honig herstellt...
Bei der Kinderwebsite zeitklicks.de kannst du über moderne Schulen damals in Deutschland erfahren.
Reportage und Kommentare: Anissa, Chloé, Clara, Dagmara und Gaïa (Redaktion des Bösen Wolfs) Postkarten: Familie Sinoquet Infos: Sébastien Faure und "la Ruche" von Laurence Dauguet & Laurent Tarbouriech in "les actes de lecture" 108 /déc. 2009 /pédagogies alternatives Text und Bilder © Grand méchant loup | Juni 2014